Mit Achtsamkeit gegen Schuppenflechte

Schuppenflechte ist eine Hautkrankheit, die nicht nur Körper, sondern auch Geist stark beansprucht und es ist nicht leicht mit den Folgen der Krankheit umzugehen. Durch regelmäßige Meditation und andere Achtsamkeitsübungen lässt sich der Stress jedoch verringern. Dies kann dabei helfen, den Krankheitsverlauf zu mildern.

Was ist Schuppenflechte?

Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine chronische Hautkrankheit, welche genetisch veranlagt ist und durch eine Vielzahl von Ursachen ausbrechen kann. Schuppenflechte ist bislang nicht heilbar und verläuft in Schüben, bei denen das Immunsystem überaktiv ist und die körpereigenen Hautzellen angreift. Das Immunsystem sendet bestimmte Botenstoffe aus, die eine Entzündungsreaktion hervorrufen und die Zellerneuerung der Haut anregen. Normalerweise dauert es ca. einen Monat, bis unsere Zellen an die oberste Hautschicht wandern, absterben und dann vom Körper abgestoßen werden. Bei Menschen mit Schuppenflechte dauert dieser Vorgang nur drei bis vier Tage. So können die alten Zellen nicht mehr rechtzeitig abgestoßen werden und die Haut ist entzündet und schuppt sich stark. Auf der Haut äußert sich dies durch stark gerötete Stellen, welche von silbrigen Hautschuppen bedeckt sind. Die betroffenen Hautstellen sind in der Regel trocken und jucken stark. Die Schuppenflechte Schübe können unter anderem durch Infektionen, Hautschäden, Hormone und Stress ausgelöst werden. 

Schuppenflechte verursacht Stress; Stress verursacht Schuppenflechte

Während körperliche Symptome der Schuppenflechte mit Medikamenten und Salben behandelt werden können, lässt sich Stress vor allem bei  Psoriasis nicht so einfach verringern. Schuppenflechte wird nicht nur von Stress verschlimmert, sondern wirkt sich wiederum auch zusätzlich belastend auf die Psyche aus. Es ist nämlich gar nicht so einfach, das berufliche und private Leben mit dem Alltag der chronischen  Schuppenflechte zu vereinbaren. Neben den vielen Behandlungsmethoden und physischen Grenzen der Schuppenflechte, ist die Krankheit auch noch sehr stigmatisiert. Wie wir wissen, ist unsere Gesellschaft sehr von der „idealen, reinen Haut“ besessen, worunter vor allem Personen mit chronischen Hautproblem leiden. Obwohl wir in einer fortschrittlichen Zeit leben, sind Hautkrankheiten immer noch sehr stigmatisiert. Betroffene werden oftmals unter dem Glauben gemieden, Schuppenflechte wäre ansteckend und sie müssten ihre Beschwerden so gut wie möglich verstecken. Also ist es kein Wunder, dass sich Schuppenflechte negativ auf das eigene Selbstwertgefühl auswirkt und den Alltag damit nochmal ein Stück stressiger macht. Durch die psychische Belastung verschlimmern sich wiederum häufig auch wieder die Beschwerden von Psoriasis und deshalb gilt es, den Stress zu vermindern. Das kannst du mit verschiedenen Entspannungstechniken üben, wie zum Beispiel der Meditation bei Psoriasis.

Meditation bei Schuppenflechte

Dass Meditation gegen Stress hilft, ist schon lange bekannt. Das tiefe Ein- und Ausatmen beruhigt das Nervensystem, welches sämtliche Abläufe in unserem Körper regelt. Das Ziel der Meditation bei Schuppenflechte ist aber nicht nur die Entspannung deines Körpers, sondern eine Reise ins Innere. Neben den vielen verschiedenen Formen von Meditation gibt es die Praktik, die eigenen Gedanken so objektiv wie möglich zu betrachten und sie nicht zu bewerten. So lassen sich beispielsweise negative Gedankenmuster erkennen und du lernst, dich weniger mit deinen Ängsten und Sorgen bei Schuppenflechte zu identifizieren. Durch regelmäßige Wiederholung kannst du nicht nur bewusste, sondern auch unterbewusste Denkweisen ändern und besser mit deinem Alltag und der Schuppenflechte umgehen.

Hier ist eine kleine Einstiegsübung für dich:

Nimm dir ein paar Minuten aus deinem Alltag und setze dich entweder mit geradem Rücken auf einen Stuhl, oder lege dich so flach wie möglich, in dein Bett. Schließe deine Augen und atme drei Mal tief ein und aus. Lass deinen Atem durch deinen Körper strömen und fühle, wie sich dein Bauch bei jedem Atemzug hebt und senkt. Falls du deine Augen nicht schließen möchtest, kannst du einen Punkt in deiner Umgebung fixieren. 

Stelle dir dann vor, wie du an einem kleinen Bach sitzt, der sich durch eine grüne Wiese schlängelt. In dem Fluss treibt ein Blatt nach dem anderen an dir vorbei. Auf jedem der Blätter befindet sich einer deiner Gedanken. Schaue nun deinen eigenen Gedanken dabei zu, wie sie auf den Blättern langsam an dir vorbei treiben. Betrachte jeden Gedanken, ohne ihn zu Beurteilen und lass ihn anschließend wieder an dir vorbeiziehen. Beobachte deine Gedanken für ein paar Minuten und mach dann langsam wieder deine Augen auf. Fühle dann in dich hinein und schau, wie es dir jetzt geht. Wiederhole diese Übung je nach Bedarf.

Yoga bei Schuppenflechte für ein besseres Körpergefühl

Neben der Meditation bei Schuppenflechte ist auch Hatha Yoga, das Yoga der Körperübungen, eine mögliche Methode, um deinem Körper ein bisschen entgegenzukommen. Durch die achtsamen Bewegungen und das tiefe Ein- und Ausatmen in alle Körperregionen entspannt sich dein Geist, während dein Körper sanft gestärkt wird. Denn auch bei Schuppenflechte ist Bewegung wichtig. Dabei sind aber nicht gleich komplizierte und anstrengende Übungen gemeint, denn in erster Linie gilt es, den Körper weniger zu stressen. Deshalb reicht auch eine kurze Yoga Einheit von ca. 10- 15 Minuten mit ein paar leichten Übungen deiner Wahl aus, um Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Eine Vielzahl von geeigneten Übungen für Yoga bei Schuppenflechte von Anfänger bis Profi findest du zum Beispiel auf YouTube. Versuche während deiner Übungen so präsent und achtsam wie möglich zu sein und spüre, wie es deinem Körper gerade geht.

Mit Achtsamkeit gegen Schuppenflechte

Gerade bei chronischen Krankheiten wie Psoriasis ist es nicht einfach seinen Körper mit allen Ecken und Kanten zu akzeptieren. Man fühlt sich schnell im eigenen Körper gefangen und will sich lieber von den Hautproblemen bei  Schuppenflechte distanzieren, als diese zu verstehen. Aber der erste Schritt zur Veränderung ist immer die Akzeptanz der momentanen Situation. Gehe achtsam mit deinem Körper um und erkenne deine Grenzen, nicht nur physisch, sondern vor allem psychisch. So erzielst du die größten Veränderungen.

 

Beitrag von Julia Lenz

Photo by Austin Neill on Unsplash

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